Moderne Öfen & Kamine verbrauchen aufgrund des höheren Wirkungsgrades weniger Brennstoff. Damit ist CO2-neutrales Heizen mit Holz auch unter den neuen gesetzlichen Auflagen wirtschaftlich interessant und ökologisch sinnvoll. Der Austausch von veralteten Feuerstätten schont zudem den Geldbeutel.
Heimeliges Flackern und kuschelige Wärme – heizen mit Holz liegt im Trend. Statistisch besitzt jeder sechste Deutsche eine so genannte Einzelraumfeuerungsanlage. Häufig – besonders in älteren Häusern – handelt es sich dabei noch um einen offenen Kamin. Deren Besitzer sollten jetzt aktiv werden und ihren Kamin mit geeigneten Maßnahmen zukunftssicher machen. Nur dann können sie auch im nächsten Winter das gemütliche Knistern der Holzscheite genießen. Denn schon 2014 enden wichtige Übergangsfristen der Bundesimmissionsschutzverordnung. Strenge Grenzwerte für Einzelraumfeuerungsanlagen schränken das Anfeuern offener Kamine dann noch deutlicher ein als bisher. Grund ist der gesundheitsgefährdende Feinstaub, den diese in großen Mengen ausstoßen. Laut Ministerium belasteten 2009 rund 25.000 Tonnen Feinstaub aus Kleinfeuerungsanlagen die Luft in Städten und Gemeinden. Zum Vergleich: Diesel-Pkw und -Lkw haben im Vergleichsjahr „nur“ etwa 14.000 Tonnen verursacht. Mit strengeren Grenzwerten will der Gesetzgeber jetzt für bessere Luft sorgen.
Kurz gesagt: Klassische offene Kaminfeuer sind einfach nicht mehr aktueller Stand der Technik. Neben den verheerenden Feinstaubwerten weisen sie einen sehr schlechten Wirkungsgrad auf – ein Großteil der Wärme entweicht einfach durch den Schornstein.
Klimaschutz mit feurigem Flair
Dabei ist das Heizen mit Holz auch für private Verbraucher grundsätzlich eine sehr sinnvolle Wärmegewinnung. Denn Holz ist eine regenerative Energiequelle und Kaminbesitzer – wenn sie auf ein modernes Kaminsystem setzen – schützen aktiv das Klima. Beim Heizen mit Holz entsteht nämlich immer nur so viel Kohlendioxid wie der Baum während seiner Wachstumsphase aufgenommen hat. Auch der regionale Aspekt bringt Vorteile: Kurze Transportwege, wie sie bei heimischem Holz möglich sind, sparen Energie und sichern Arbeitsplätze. Nicht zuletzt punktet auch das Argument der Nachhaltigkeit: In Deutschland wachsen jährlich mehr Bäume nach, als abgeholzt werden.
Ältere Geräte verursachen das Siebenfache an Schadstoffen
Ein moderner Kaminofen, der eine veraltete Feuerstätte aus dem Jahr 1975 ersetzt, hilft Feinstaub und andere Schadstoffe um bis zu 85 Prozent zu reduzieren. Daran lässt sich ablesen, welche Fortschritte die Verbrennungstechnik in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten gemacht hat. Die neuen Geräte sind demnach deutlich sparsamer, effizienter und emissionsärmer als ihre Vorgänger.
Aufgrund dieser Erkenntnis setzt sich der HKI Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V. für mehr steuerliche Anreize und staatliche Förderprogramme ein, um den Austausch von Altgeräten zu beschleunigen. Denn mit der von der Politik einvernehmlich beschlossenen Energiewende rückt auch die CO2-Belastung erneut in den Vordergrund. Der HKI appelliert jedoch auch an die Ofen-Besitzer, im Sinne von Klima und Umwelt, aber auch im eigenen – nicht zuletzt finanziellen – Interesse, über den Austausch veralteter Gerätetechnik nachzudenken.
„Das Heizen mit Holz ist nach wie vor eine sehr verantwortungsvolle und von der Bundesregierung erwünschte Form der Energiegewinnung“, so der Geschäftsführer des HKI, Dipl.-Ing. Frank Kienle. „Der nachwachsende Rohstoff ist gleichermaßen ökonomisch wie ökologisch vorteilhaft und stellt – dank seiner CO2-neutralen Verbrennung – einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz dar. Moderne Gerätetechnik steigert zudem den Wirkungsgrad und erhöht somit die Energieeffizienz.“
Jedes Gerät, das heute im Handel ist, genießt Bestandsschutz
In der novellierten 1.BImSchV, die seit März 2010 in Kraft ist, wurden erstmals auch für Einzelraum-Feuerungsanlagen Emissionsgrenzwerte festgesetzt – für Feinstaub und für Kohlenmonoxid (CO). Und diese Grenzwerte gelten zukünftig für jedes der rund 15 Millionen Festbrennstoffgeräte, die heute in Betrieb sind – auch für jene, die vor 1975 einer Typprüfung unterzogen wurden, als Umweltschutz eher noch ein Fremdwort war. Unabhängig vom Alter ist für jedes Gerät bis Ende dieses Jahres gegenüber dem Schornsteinfeger der Nachweis zu erbringen, wann es in Betrieb gegangen ist und ob es die geforderten Grenzwerte einhält. Ein Jahr später ist sonst Schluss.
Ausgenommen von dieser Regelung sind lediglich nicht gewerblich genutzte Herde und Backöfen, offene Kamine und Grundöfen sowie Einzelraum-Feuerungsanlagen, die vor 1950 errichtet wurden oder die in Wohneinheiten betrieben werden, deren Wärmeversorgung ausschließlich über diese Anlagen erfolgt.
Und noch eine gute Nachricht: Sämtliche Kaminöfen, Kachelöfen und Heizkamine, die heute in Deutschland angeboten werden, erfüllen bereits die Anforderungen der 1.BImSchV und dürfen auch nach 2015 zeitlich unbeschränkt weiterbetrieben werden.
Was passiert mit den Altgeräten?
Wie aber lässt sich auf Basis der veränderten Bestimmungen die Wärme durch Holz auch bei älteren Modellen genießen? Eine erlaubte – und gleichzeitig optisch schöne sowie wirtschaftliche – Lösung für Freunde des offenen Feuers sind bereits seit einigen Jahren so genannte Kaminkassetten. Diese maßgeschneiderten Einsätze machen aus jedem offenen Kamin einen effektiven, geschlossenen Heizkamin. „Kaminkassetten sind durch ihre Funktionsweise wesentlich umweltfreundlicher als offene Kamine“, berichtet Ute Fochler-Schilke, Geschäftsführerin beim Kaminkassettenspezialisten Thermonett. „Sie sind geschlossene thermische Anlagen mit einer präzise regelbaren Luftzufuhr. So können sie nachweislich bessere Emissionswerte erreichen.“
Die Wärme einer Kaminkassette bleibt im Raum, sodass mit weniger Holz wesentlich effektiver geheizt werden kann. Möglich machen das spezielle Konvektionsluftkammern im Innern der Kassette. Raumluft wird durch thermische Effekte angesaugt, durch die Kaminkassette um den mit Stahl oder Vermikulit ausgekleideten Feuerraum geführt und dabei erwärmt. Die erwärmte Luft strömt dann zurück in den Raum. So ergibt sich bei Kaminkassetten des Herstellers Stromboli ein geprüfter Wirkungsgrad von 79 Prozent.
Selbstverständlich sollten Kaminfreunde bei der Entscheidung für eine Kaminkassette auf Qualität und Verarbeitung achten. Wie solide sind die Scharniere? Sind Tür und Verstellhebel leichtgängig? Stören scharfe Kanten? Liegt eine Typbescheinigung vor, die die Einhaltung der Grenzwerte belegt?
Beratungsangebot nutzen und die Kaufentscheidung abwägen
Hausbesitzer sollten auch nicht vergessen: Jede Kaminkassette wird als individuelles Einzelstück für ihren Kamin angefertigt. Das exakte Ausmessen der Kaminöffnung ist also entscheidend für die Passform. Darum sollte man es besser dem Profi überlassen. Auf eine Beratung am eigenen Kamin sollte man nicht verzichten. Dennoch muss die Investition in eine Kaminkassette keine teure Sache sein. Die exakten Kosten – entsprechend der individuellen Wünsche und Anforderungen – lassen sich am besten im persönlichen Gespräch klären. Auch auf einen umfassenden, kompetenten Service sollten Interessenten achten. Der Kontakt zum zuständigen Bezirksschornsteinfeger, ein schneller, fachmännischer Einbau zum Wunsch- termin sowie unbürokratische Hilfe in Garantiefällen gehören unbedingt dazu.
Häufig müssen neben den aktuellen und zukünftigen Normen auch regionale Auflagen beachtet werden. Die Münchener oder Regensburger Norm sowie die Schweizer Richtlinien sind beispielsweise besonders streng. Und immer mehr Städte und Gemeinden orientieren sich daran. „Käufer achten am besten auf die strenge DIN plus-Zertifizierung. So gekennzeichnete Kaminkassetten erfüllen höchste Anforderungen bezüglich der Emissionswerte, der Energieeffizienz sowie der Wärmeleistung und der Brandsicherheit“, erläutert Fochler-Schilke. Damit können sich Kaminbesitzer garantiert auch noch die nächsten Jahrzehnte an ihrem Schmuckstück erfreuen. [easyazon_link identifier=“B005CB67ZO“ locale=“DE“ tag=“fire-design-21″]Bestseller Nr. 1 Kaminholz bei Amazon ansehen:[/easyazon_link]
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